Kinderschutzzentrum und Familienberatungsstelle Oberes Murtal

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Kleine Zeitung Mai 2012

Rückhalt

Im Dezember wird das Kinderschutzzentrum Oberes Murtal 15 Jahre. Die Anzahl der „Fälle“ spricht Bände, seine Qualität macht es unverzichtbar.

Es ist diese andere Qualität der Hilfe, welche das Kinderschutzzentrum Oberes Murtal längst als unverzichtbare Einrichtung ausweist. Es bhände nach oben kletternde Anzahl an behandelten Fällen spricht eine statistisch trockene, aber klare Sprache. 394 „Fälle“ waren es im Vorjahr, dahinter stecken 837 kleine und große Menschen, jeder ein Universum gemarterten Seelenlebens per se.

15 Jahre wird das Zentrum im Dezember. Knittelfeld, Herrengasse 23, dritter Stock, Räumlichkeiten endlich adäquat zur Qualität des Angebots. Beratung, Krisenintervention, Psychotherapie, Kern der vielen Mosaiksteine, die kostenlos und anonym so oft wie nötig in Anspruch genommen werden können. Mitarbeiter wie Klienten fühlen sich aufgehoben in diesem Klima, erarbeitet von einem eingespielten, derzeit sechsköpfigen Team mit Ilma Moser als Frontfrau.

Moser trat gestern mit dem Jahresbericht an die Presse, psychisch und körperlich gequälte, sexuell missbrauchte, vernachlässigte Existenzen zwischen wenigen zusammengefassten Seiten. Hinter jedem Symptom ein guter Grund, den Weg zu einem Ansprechpartner zu suchen. Und die positive Resonanz von Klienten, die kommt. „Die Qualität liegt auch in der geringen Fluktation des Teams, wichtig ist unsere Zusammenarbeit in komplexen Fällen“, sagt Ilma Moser.

Fachlichkeit als Grundbasis, dazu langjährige Erfahrung und soziale Kompetenz. Und im Mittelbaund Mittelpunkt immer das Kindeswohl. Durch den Rückhalt im Team können auch die eigenen Batterien aufgeladen werden. Die Damen des Kinderschutzzentrums legen Wert auf Auszeit, ehe sie selbst durch Seelenbrand außer Gefecht sind. „Man sieht ja, wenn jemand schon am Zahlfleisch daherkommt.“

Gestern, im dritten Stock der Knittelfelder Herrengasse, was das Gegenteil spürbar.

BETTINA OBERRAINER

Kinderschutzzentrum Oberes Murtal

Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Familien für die Bezirke Murtal, Leoben, Bruck an der Mur und Murau. Sitz in Knittelfeld, Zweigstellen in Bruck und Murau.

Kostenlose und anonyme Beratung: persönlich, telefonisch, online, Familien- und Erziehungsberetung, Psychotherapie, Krisentelefon (Mo-Fr 13-18 Uhr). Öffentlichkeitsarbeit, Prävention, Besuchsbegleitung, et cetera.

Das Team: Mitarbeiterinnen aus psychotherapeutischem, pädagogischem, psychologischem Bereich.

Kontakt: Tel. (03512)75741, www.kinderschutzzentrum.net
Spendenkonto: Raiffeisenbank Knittelfeld, Kto.Nr. 100.042.507

KOMMENTAR BETTINA OBERRAINER

Das Ausgebranntsein hat einen neuen Namen. Natürlich ein Anglizismus, und provokant gesagt gehört es beinahe schon zum guten Ton, dass es einen irgendwann trifft. Burn out. Haben die alten Indianer das eigentlich auch gekannt oder die Bauersleut, die im Lauf der Jahreszeiten einfch die Arbeit machten, die gemacht werden musste?

Die Gesellschaft ist fragil geworden, Institutionen wie das Kinderschutzzentrum Oberes Murtal reagieren auf die immer mehr vor den Horizont schwappenden Missbildungen. Das Team um Ilma Moser tut dies professionell, und es tut dies ebenso den eigenen Schutz vor dem bösen Brand betreffend.

Einfache Mittel, zur Nachahmung empfohlen. Rechtzeitig Auszeiten nehmen, sich anstatt auf gegenseitiges Ausspielen lieber auf Wesentliches konzentrieren. Schont persönliche Ressourcen, setzt aber eine entsprechende Qualität der Arbeitsumgebung voraus.

In diesem positiven Sinn darf man ruhig verhaltensauffällig werden. Oder sich von den alten Indianern was abschauen.

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