Kinderschutzzentrum und Familienberatungsstelle Oberes Murtal

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Artikel in den Obersteirischen Nachrichten 05.08.2010

Missbrauch passiert im Familien- und Bekanntenkreis

Auch im Jahr 2009 hat die Zahl derer, die das Angebot des Beratungszentrums für Kinder, Jugendliche und Familien in Anspruch nehmen müssen, wieder zugenommen

 Gertrude Oblak

Mag. Ilma Moser, die Leiterin des Zentrums in Knittelfeld und der Zweigstellen in Murau, Zeltweg und Bruck, hat mit ihren acht Mitarbeiterinnen alle Hände voll zu tun, um alle telefonischen und persönlichen Fälle entgegen-zunehmen und zu bearbeiten. Den Zeitpunkt zur Veröffentlichung des Jahresberichtes legt sie immer an den Anfang der Ferien, um einerseits aufzurütteln und andererseits in Erinnerung zu rufen, welche Dienste man kostenlos und anonym in Anspruch nehmen kann: „Vor allem Kinder sollen wissen, wo sie uns finden“. Während des Schuljahres lernen viele Kinder das Beratungszentrum im Zuge einer Exkursion kennen und haben im Bedarfsfall keine Hemm-schwelle.

Es wird immer mehr Seit dem Bestehen des Beratungs-zentrums im Jahre 1997 sind die Fälle von 60 auf 395 im Jahr 2009 angestiegen, damals waren 134 Personen beteiligt, im Vorjahr 792, davon 419 Kinder und Jugendliche, 2974 Beratungs- und Therapie-gespräche einschließlich Besuchs-begleitung waren im Vorjahr notwendig, um das Pensum zu bewältigen. Es ging dabei um sexuellen Missbrauch, der im Zeitraum von 13 Jahren von 22 auf 69 angewachsen ist und bei dem im Vorjahr acht Fälle vor Gericht gelandet sind. „Es ist schlimm, dass sexueller Missbrauch vor allem im engsten Familien- und Bekanntenkreis passiert“, so Moser.

Im Berichtszeitraum sind aber auch die psychische Gewalt in der Familien und Verhaltensauffälligkeiten von 23 auf 239 Fälle angestiegen, die Ver-nachlässigungen von drei auf elf Fälle, die Suizidalität von zwei auf fünf und die Besuchs-kontakte von sechs auf 36.

Noch ein Blick in die Statistik 2009: der Bezirk Judenburg nimmt mit 142 Fällen die Spitze ein, gefolgt von Knittelfeld mit 138, Murau mit 49 und Leoben und Bruck mit je 33 Fällen, in denen Rat und Hilfe gesucht und gefunden wurden.

Wann, wo und was?

Das Kinderschutzzentrum, das auch Familienberatungsstelle ist, findet man in Knittelfeld im Raiffeisengebäude, Gaalerstraße 2, 1. Stock. Es ist von Mo. bis Fr. jeweils von 9 bis 13 Uhr geöffnet, an Dienstagen bis 17 Uhr
(Tel. 03512/75741). Die Zuständigkeit erstreckt sich auf die Bezirke Knittelfeld, Judenburg, Murau, Leoben und Bruck an der Mur.
Seit 2001 gibt es eine zusätzliche Zweigstelle in Bruck (Erzherzog Johann Gasse 1), seit 2002 eine Zweigstelle in Murau (Schillerplatz 11/2/3) und seit 2006 die Zukunftswerkstatt in Zeltweg für Kinder, Jugendliche, Familien und Helfer.

Das Angebot umfasst persönliche und telefonische Beratung (Krisentelefon 0664/80553-70, 71, 72 oder 73 von Mo. bis Fr. von 13 bis 18 Uhr, oder E-Mail kisz@kinderfreunde-steiermark.at Familien- und Erziehungsberatung, Onlineberatung, Psychotherapie, Psychosoziale Prozessbegleitung, Eltern- und Kinderbegleitung in Scheidungs- und Trennungs-situationen, Obersteirische Kinder-garten- und Schulbetreuung, Kooperationstreffen, Helferkonferenzen und Besuchsbegleitung. Außerdem steht eine umfangreiche Bibliothek und Fachbibliothek zur Verfügung.

Damit diese Hilfe kostenlos angeboten werden kann, ist man auf Subventionen, Sponsoren und auf die Hilfe der Bevölkerung angewiesen. Für Unterstützungen, die man auf das Konto 1-00.042.507, BLZ 38346 bei der Raiffeisenbank Knittelfeld über-weisen kann, ist man sehr dankbar.

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