title>Kinderschutzzentrum Oberes Murtal, Presse 2009
Kinderschutzzentrum und Familienberatungsstelle Oberes Murtal

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Kinderfreunde Zeitung Mai 2009

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Traumatische Erlebnisse

Dass der Körper sich an traumatische Erlebnisse erinnert, ist ein mittlerweise weit verbreitetes Wissen. Je besser wir verstehen, wie Gehirn und Körper traumatische Ereignisse verarbeiten, umso besser können wir den traumatisierten Körper und die traumatisierte Psyche behandeln.

Viele KlientInnen, die ins KISZ kommen, erleben traumatische Situationen in Zusammenhang mit Gewalt in der Familie, mit sexuellem Missbrauch in unterschiedlichen Schattierungen, durch schlecht verlaufende Trennungen, durch Tod eines Partners, Elternteils oder eines Kindes, durch die Konfrontation mit der Diagnose einer lebensbedrohlichen Krankheit, durch Unfälle und mitunter sogar durch den plötzlichen Verlust eines Arbeitsplatzes.


Viele Menschen, Erwachsene und Kinder, die ein traumatisches Erlebnis erfahren haben, leiden am posttraumatischen Belastungssyndrom (PTBS). Ihnen fällt es schwer, ihre alltäglichen Bedürfnisse zu erfüllen und ihren wichtigsten Pflichten nachzukommen; die Anzeichen dafür sind personenbezogen sehr unter-schiedlich, bei Kindern kann sich diese Störung anders als bei Erwachsenen zeigen.

Symptomatische Reaktionen werden sichtbar
. im Wiedererleben des Ereignisses in unterschiedlicher Form (Flashbacks),
. im Vermeiden aller Dinge, die an das Trauma erinnern könnten, sowie
. in einer chronisch übermäßig ausfallenden Erregung des autonomen Nervensystems.

Menschen leiden unter Körpersymptomen, die während eines traumatischen Ereignisses auf-treten, wie z.B. Beschleunigung der Herzfrequenz, Ausbruch von kaltem Schweiß, beschleunigtem Atmen, Herzrasen, übertriebener Schreckreaktion, Fahrigkeit im Verhalten…
Werden diese Symptome aufgrund fehlender adäquater Verarbeitungs-möglichkeiten chronisch, können sie sich oft erst lange nach dem traumatischen Erlebnis in Form von Schlafstörungen, Appetitverlust, sexueller Dysfunktion, Konzentrationsschwierigkeiten, Verhaltensauffälligkeiten, sexueller Dysfunktion, Konzentrationsschwierigkeiten, Verhaltensauffälligkeiten, unverhältnis-mäßig starker Aggression, Depression, sowie in Angst- und Panikattacken zeigen. Ihre Umgebung versteht in diesem Fall diese Reaktionen nicht, da es keinen äußerlich sichtbaren Anlass gibt. Dadurch können sie in ihrer jeweils sozialen Umgebung auf Unverständnis und sogar auf Ausgrenzung stoßen.
Die unterschiedliche Sozialisation der Hilfesuchenden ist auch der Hintergrund für die Art der Hilfe, die sie sich bei und von einer Therapeutin erwarten. Die vertrauensvolle Beziehung zwischen KlientInnen und TherapeutInnen ist die Basis für gutes Gelingen, das Tempo im Vorgehen sowie die Art der Intervention orientieren sich immer an den Möglichkeiten der KlientInnen. In bestimmten Fällen müssen auch andere Helfersysteme wie ÄrztInnen, Kinderklinik, SozialarbeiterInnen etc. zur Unterstützung und/oder auch zum Schutz der Person zugezogen werden. Schritt für Schritt soll die Wirkung der Ereignisse soweit abgeschwächt werden, dass sie in die Vergangenheit rücken können. Christine Ann Edler
Therapeutin im KISZ O.M.

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